Brauch

Der alte Brauch vom heiligen Nikolaus

Der heutige Brauch des Klausens ist auf den heiligen Nikolaus von Myra zurückzuführen. Er soll etwa um 270 in Patera in Kleinasien geboren worden sein. Die reichen Eltern starben, als Nikolaus noch ein Kind war. Er teilte freizügig an die Ärmsten aus und beschenkte vor allem die Kinder. Nikolaus gehörte - was in dieser Zeit nicht selbstverständlich war - dem christlichen Glauben an.


Nach einer langen Pilgerfahrt kehrte er eines Tages in seine Heimat zurück und landete in der Hafenstadt Myra, unweit seiner Heimatstadt Patera. In Myra war gerade der Bischof gestorben und die Leute trauerten sehr um ihn. Niemand wusste, wer ihm nachfolgen solle. Da hörte der Älteste der Gemeinde im Traum eine Stimme: "Wenn vor Anbruch des Sonntags das Mitternachtsglöcklein läutet, sollen sich alle Gläubigen in der Kirche versammeln und beten. Du aber hüte die Kirchentüre. Den ersten Menschen der sich ihr naht sollt Ihr zum Bischof weihen." Der Erste aber, der vor die Pforte trat, war Nikolaus - der gerade von seiner Reise zurückkehrte. Als man ihn fragte, wer er sei, sagte er: "Ich bin Nikolaus, ein Diener Christi." Darauf führten sie ihn in die Kirche und setzten ihn auf den Bischofstuhl. Von allem Volke umjubelt trat er wieder ins Freie. Vor der Tür stand sein altes Eselchen, es erkannte seinen Herrn, rieb den Kopf an seiner Schulter und schrie laut vor Freude. Von da an wurde es sein treuer Begleiter.

Nikolaus von Myra ist zwischen 324 und 352 gestorben, genau ist dies nicht bekannt. Nur der 6. Dezember als Todestag scheint zuverlässig zu sein. Seit dem 12. Jahrhundert verehrt man den heiligen St. Nikolaus daher an seinem Todestag, dem 6. Dezember und beschenkt zum Gedenken an ihn an diesem Tag Kinder und Jugendliche.